Ängste sind weit verbreitet und gehören zu einer normalen Entwicklung dazu – wie die easykids-Profis wissen, die dabei auch auf die Expertise von Westenberg et al aus dem Lehrbuch klinische Kinder- und Jugendpsychologie und Psychotherapie, herausgegeben von Julia Asbrand/Julian Schmitz, zurückgreifen. Allerdings fragen sich vor allem Eltern immer wieder, ob die Ängste ihrer Sprösslinge normal sind oder nicht.
Alterstypische Ängste begleiten meist Phasen der Veränderung und werden durch neue Wahrnehmungsreize ausgelöst, welche die Kinder noch nicht richtig einschätzen können. Entwiclungsbedingte Ängste verschwinden meist von alleine wieder, sobald die Kinder sich an die neue Situation gewöhnt haben und die Entwicklungsstufe bewältigt haben. Dabei können diese altersüblichen Ängste bei Kindern- und Jugendlichen in unterschiedlicher Intensität und Ausprägung vorkommen.
Säuglings- und Kleinkindalter (0-2 Jahre):
- Unbekannte Personen
- Intensive sensorische Reize
Kindergartenalter (3-6 Jahre):
- Tiere
- Dunkelheit
- Geister/Fantasiekreaturen
- alleine gelassen werden/Verlorengehen
- Einbrecher*innen und Diebe
- Naturkatastrophen
Mittlere Kindheit (7-12 Jahre):
- enge Räume
- Höhe
- schlechte schulische und sportliche Leistungen
- keine Luft bekommen, Feuer, Verbrennen
- von einem Auto angefahren werden
- Tod/tote Menschen
- sich blamieren
Adoleszenz (13-18 Jahre):
- Abwertung, Ablehnung, Demütigung durch Gleichaltrige
- Soziale Ängste (z.B. vor der Klasse sprechen)
Eine Übung mit 13 Fragen
In Situationen, in denen Kinder und Jugendliche von ihren Ängsten überwältigt werden, kann folgende Übung helfen, aus der Situation herauszukommen und sich abzulenken.
Die Kinder und Jugendlichen stellen sich 13 Fragen und beantworten diese der Reihe nach:
- Wie heißt du?
- Wann und wo wurdest du geboren?
- Welcher Wochentag ist heute?
- Wo wohnst du und wie lautet deine Telefonnummer?
- Was ist dein Lieblingsessen?
- Wie heißt deine Lieblingssendung?
- Wie ist das Wetter heute?
- Was sind deine Lieblingsblumen? Beschreibe ihr Aussehen ganz genau.
- Wie heißen deine Klassenkameraden von A bis Z?
- Wer ist dein*e Lieblingslehrer*in?
- Beschreibe ganz genau deinen Schulweg!
- Was siehst du, wenn du jetzt aus dem Fenster schaust? Steh auf und schau nach!
- Wo ist dein Lieblingsort?
Nach dem Beantworten der Fragen sollte die Angst nicht mehr so stark sein. Die Konzentration auf etwas anderes kann helfen, sich von der Angst abzulenken.
Generell sind die „easykids – gesund aufwachsen“ ein Programm der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), das in Salzburg von AVOS umgesetzt wird.
